Ziel des BAtanz ist die Ausbildung und individuelle Förderung von kreativen, ausdrucksstarken Tänzer*innenpersönlichkeiten, die über ein großes Spektrum sowohl in Techniken des Balletts als auch im zeitgenössischen Bereich verfügen und ihre Qualitäten souverän einsetzen können. Sie haben Fähigkeiten entwickelt, künstlerische Arbeitsprozesse kreativ mitzugestalten und sind in der Lage, über sich und die Kunstform Tanz im interdisziplinären wie im historischen und gesellschaftlichen Kontext zu reflektieren.
Die Besonderheit der drei Studiengänge am HZT Berlin ist die enge Verbindung von akademischer Ausbildung und künstlerischer Praxis. Die Studiengänge sind experimentell ausgerichtet und reagieren auf den Wandel zeitgenössischer Kunstproduktion. Sie verhandeln kreativ und kritisch, was Tanz, Performance und Choreografie als Kunstformen in den heutigen Gesellschaften sind und sein können.
Die Palucca Hochschule für Tanz Dresden ist Deutschlands einzige eigenständige Hochschule für Tanz. Mit integrierter Oberschule und Internat wird eine neunjährige Tanzausbildung ab Klasse 5 angeboten, die mit dem Bachelor Tanz abschließt. Daneben gibt es die Masterstudiengänge Tanzpädagogik und Choreografie. Der Lehrplan baut auf den drei Säulen Klassischer Tanz, Zeitgenössischer/Moderner Tanz und Improvisation.
Im Jahre 2014 wurde unser Studiengang nach jahrelanger Forschung mit dem Ziel eröffnet, neue Ansätze für die Ausbildung zum/zur darstellenden Künstler*in und für diesen Beruf zu schaffen. Unser Programm sieht Bildung als einen dynamischen und relationalen Prozess, der uns Antworten auf eine sich schnell ändernde und vielfältige Umwelt gibt. Wir verweben Somatik, Improvisation und Performance-Studien in einem Lehrplan, der darauf angelegt ist, diesen Ansatz in die Performance-Praxis einzubringen.
„Tradition bewahren, Neues wagen“ (Gregor Seyffert)
Die Staatliche Ballettschule Berlin bietet eine einmalige exzellente Bühnentanzausbildung an. Ausgewählte hochbegabte Talente aus allen Teilen der Welt werden auf eine internationale Karriere vorbereitet. Sie beherrschen die Stilistik und Virtuosität des klassisch-romantischen Balletts ebenso wie die innovativsten und expressivsten Neukreationen des zeitgenössischen Tanzes. Mit ihren abendfüllenden Aufführungen auf den Opernbühnen in Berlin und auswärts hat sie sich als größte und zugleich jüngste Ballettcompagnie Deutschlands einen unverwechselbaren Namen gemacht.
Das Zentrum für Zeitgenössischen Tanz/Hochschule für Musik und Tanz Köln versteht sich in seiner Ausrichtung grundsätzlich interdisziplinär und möchte deutliche Impulse für künstlerische und praxisorientierte Forschung setzen. Die Konzeption der Studienprogramme (BA, MA und PhD) basiert auf einer innovativen Interaktion zwischen den drei Disziplinen Tanz, Tanzwissenschaft und Tanzvermittlung. Weitere Informationen unter https://zzt.hfmt-koeln.de.
Seit 2014 gibt es in Cocody, Abidjan (Elfenbeinküste) das künstlerische Ausbildungszentrum GLS _La fabrique culturelle, initiiert von Franck Edmond YAO alias Gadoukou la Star und Chantal Djédjé. Ihr Konzept stellt die Kulturdemokratie in den Mittelpunkt: eine Kultur für alle, zugänglich für alle. Das künstlerische Ausbildungszentrum bietet Unterricht in verschiedenen Disziplinen: Gesang, Theater, urbaner afrikanischer Tanz, Zumba, Salsa, Hip Hop. Das Ziel ist die Ausbildung von interdisziplinären, professionellen Künstler*innen, Tänzer*innen, Sänger*innen und Schauspieler*innen.
Escola Superior de Dança (ESD) [Hochschule für Tanz] wurde 1983 in Lissabon gegründet. ESD ist eine organische Einheit des Instituto Politécnico de Lisboa [Polytechnisches Institut Lissabon], das seine Aktivitäten als Hochschule in den Bereichen der Tanzausbildung entwickelt. Die ständige Neuausrichtung der Fakultät und die enge Beziehung zur nationalen und internationalen Künstlergemeinschaft zeichnet ESD im Bereich der Tanzausbildung in Portugal aus.
Raymond Hilbert, geboren in Leipzig, studierte von 1977 bis 1985 an der Palucca-Hochschule für Tanz Dresden. Er tanzte vier Jahre als Mitglied der Komischen Oper unter Tom Schilling. Anschließend ging er für zwölf Jahre zurück nach Dresden, wo er an der Semperoper zum Ersten Solisten avancierte. Er tanzte Solorollen in diversen Balletten von John Neumeier, Jirí Kylián, Mats Ek, Stephan Thoss, Mauro Bigonzetti, Claude Brumachon und Glen Tetley. Ab 1995 war er Gastlehrer an der Palucca-Hochschule. 2001 erhielt er die Professur für Zeitgenössischen Tanz und übernahm die Leitung der Pädagogischen Abteilung. Von 2004 bis 2016 war er Professor für Interpretation, Moderne Tanztechnik und Pädagogik und Choreografie an der Universidad Academia de Humanismo Cristiano in Chile. Er gastierte u. a. in Australien, Polen, Kanada, Costa Rica, den USA und den Niederlanden. Raymond Hilbert lehrt als Pädagoge u. a. modernen Tanz, Eukinetik, Choreutik, Choreografie und Bewegungsanalyse. Seit der Spielzeit 2017/2018 ist Raymond Hilbert Ballettmeister des Bundesjugendballetts.
Sebastian Matthias, geboren 1980, arbeitet seit 2010 international als Choreograph an freien Produktionshäusern und an etablierten Institutionen wie dem Luzerner Theater oder CORPUS/Royal Danish Ballet. Er studierte Tanz an der Juilliard School in New York und Tanzwissenschaften an der Freien Universität Berlin. In seiner choreographischen Arbeit beschäftigt er sich mit modularen Improvisationssystemen, die er kollektiv mit den Tänzer*innen entwickelt. Er entwickelte seine künstlerisch-wissenschaftliche Forschungspraxis als assoziierter Künstler am K3 | Zentrum für Choreographie und promovierte 2018 im Rahmen des Graduiertenkollegs Versammlung und Teilhabe: Urbane Öffentlichkeiten und performative Künste an der HafenCity Universität Hamburg. Sein Dissertationsprojekt erschien 2018 unter dem Titel “Gefühlter Groove – Kollektivität zwischen Dancefloor und Bühne“ im transcript Verlag.
Seit 2019 arbeitet Matthias als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Forschungsprojekt Participatory Art Based Research von HCU Hamburg, K3 und Fundus/Forschungstheater. Durch die KSB Förderung Doppelpass wird er bis 2021 eng mit der Bürgerbühne/Staatschauspiel Dresden und dem Theater Basel zusammenarbeiten.