Neuwahl der AK|T-Sprecher*innen, Ausblick Biennale 2022 sowie der Stand der neuen AK|T Organisationsstruktur „Konrad Ekhof GmbH“. Für Lehrende der AK|T Mitgliedsinstitutionen.
Leitung: Peter Boragno, Nik Haffner
21.02., 10:45-12:45 Uhr
Ballettzentrum John Neumeier, Caspar-Voght-Straße 54, 20535 Hamburg, Bibliothek
Die Juristin und Choreografin nora chipaumire gehört zu den stärksten Stimmen der internationalen zeitgenössischen Tanzszene. Mit ihrer unverwechselbaren Ästhetik und starken Körperlichkeit geht sie in ihren Arbeiten immer wieder gegen rassistische Vorurteile und afrikanische Stereotypen an.
Auf Kampnagel wird sie im Rahmen des FOKUS TANZ ihre neue Arbeit zeigen: Das Triptychon #PUNK 100% POP *N!GGA ist eine Art Live-Performance-Album, das von ihrer Zeit im Simbabwe der 1970er, 80er und 90er Jahre geprägt ist und sich in seinen jeweiligen Teilen mit unterschiedlichen Klangideologien auseinandersetzt. Alle drei Teile gehen von ikonischen Künstlerinnen aus: von Patti Smith und dem widerständigen Geist des Punk, von Grace Jones und der Idee einer für alle zugänglichen Popkultur. Und schließlich entleiht sie der kongolesischen Musikerin Rit Nzele die Sprache des Rumba, um zu fragen, was Schwarze afrikanische Identität ausmacht. Es entstehen Raumsettings, die Status und Macht für alle körperlich erfahrbar machen, befragen und repräsentieren. Provokativ, voller Freude und Herausforderung, bringt diese Arbeit sowohl die Performer*innen als auch das Publikum an seine Grenzen.
Kampnagel K4: 20.02., 22:00: #PUNK
Kampnagel P1: 21.02., 22:00: 100% POP
Kampnagel P1: 22.02., 22:00: *N!GGA
Tickets 15 Euro (erm. 9 Euro, [k]-Karte 7,50, Doppelticket 20 Euro, erm. 15 Euro, Dreierticket 30 Euro, erm. 20 Euro)
Die Ballett-Akademie bildet seit mehr als 50 Jahren junge Tanz-Talente aus. Grundlage der Ausbildung ist die russische Waganowa-Methode, ergänzt durch weitere pädagogische Ansätze und moderne Tanztechniken. Die Studierenden präsentieren »Nice to meet you too«, eine Zusammenarbeit mit dem Dozenten David N. Russo.
An der National Ballett School stehen Exzellenz, Zugänglichkeit und Integration im Zentrum der Überzeugung, dass Tanz eine transformative Kraft hat. Die NBS präsentiert zwei Stücke: »Duet from Three Images of Hope« des Absolventen Robert Binet und den Pas de deux aus »La Bayadère« von Marius Petipa.
Das MA-Programm Performance Practise (Dance) der SSCE umfasst physisches Training, Choreografie, kritische Praxis und Interdiszipinarität und richtet sich an Tanz- und Performanceschaffende in den Feldern künstlerische Produktion, Pädagogik, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Schule präsentieren das Gruppenstück »Terms and Conditions« der indischen Choreografin und Masterstudentin Aseng Borang.
Tickets 10 Euro (5 Euro ermäßigt oder mit einer Karte für eine der FOKUS TANZ Vorstellungen am selben Abend)
Kampnagel K2
Wie sieht Tanzausbildung heute aus und wie kann das Wissen, das innerhalb des Tanzstudiums vermittelt wird, regelmäßig aktualisiert werden? Welche Themen sollten neu in die Curricula aufgenommen werden – sowohl mit Blick auf das körperliche Training als auch auf Digitalisierung und Online-Ressourcen, gesellschaftliche und politische Diskurse, zeitgenössische Körperpolitiken – um Studierende auf die berufliche Praxis in einem sich wandelnden Umfeld vorzubereiten? Da Studierende sowie Unterrichtende jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven Expert*innen von Tanzausbildung sind, widmet sich das Symposium dem intensiven Austausch der Studierenden sowie der Dozent*innen, um Ideen für ein Update des Tanzwissens zu entwickeln. Das Symposium ist offen für weitere Teilnehmende. Interessierte melden sich an unter: tanzbiennale@kampnagel.de
Moderation und Konzeption: Monica Gillette
20.02., 10:30 – 15:30 Uhr
Kampnagel, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg, Raum K4
ROS WARBY:
FIRE
EVA MOHN: THE MAN WHO GREW COMMON IN WISDOM
DEBORAH HAY: MY CHOREOGRAPHED BODY …REVISITED, 2019
Deborah Hay zählt zu den wichtigsten Vertreter*innen des amerikanischen Tanzes überhaupt. Sie ist Mitbegründerin der berühmten und bis heute stilprägenden Judson Church und Trägerin zahlreicher Auszeichnungen. Vor 15 Jahren entwickelte sie ein Programm und eine Methode der kollaborativen Choreografie: Sie schreibt sogenannte Scores, also choreografische Handlungsanweisungen, die sie Tänzer*innen überträgt und die von ihnen eigenverantwortlich weiterentwickelt werden. Hinter dieser Co-Choreografie steckt der Gedanke, dass Choreografien nie alleine entstehen und dass es eine ganze Community braucht, um den Tanz großzuziehen. Mit fünf Tänzer*innen dieses Solo-Programms entwickelte Deborah Hay ihre neue Produktion ANIMALS ON THE BEACH, in der sie sich mit Kontinuität und Diskontinuität beschäftigt.
Hays Tänzer*innen widmen sich einer neuen Bewegungssprache, die keine bildhaften Rückschlüsse zulässt und die die Würde, Humor und Intelligenz ihrer Kollaborateur*innen mit einbezieht. Diese Entdeckung des Körpers im Kontext moderner Gesellschaften stellt ein wiederkehrendes Motiv in Hays Arbeit dar.
Zusätzlich präsentieren zwei Tänzer*innen am ersten Abend der dreitägigen Vorstellungsreihe ihre Soli, in denen sie die ganze Kreativität und Schöpfungsbandbreite des Deborah-Hay-Kosmos erfahrbar machen. An den zwei folgenden Abenden zeigt Deborah Hay selbst ihr neues Solo MY CHOREOGRAPHED BODY … REVISITED, 2019 in einer Doppelvorstellung mit dem Ensemblestück ANIMALS ON THE BEACH.
Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, unterstützt durch das Nationale Performance Netz Gastspielförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
19.02. 20:30 Uhr (2 SOLI: FIRE & THE MAN WHO GREW COMMON IN WISDOM)
20.02.+21.02., 20:30 Uhr (1 SOLO: MY CHOREOGRAPHED BODY…REVISITED; 2019 & ANIMALS ON THE BEACH)
Tickets 18 Euro (erm. 9 Euro, [k]-Karte 9 Euro, Doppelticket für zwei Abende 25 Euro, erm. 12 Euro)
Kampnagel K1
Deutsche Erstaufführung. Ousmane Sy aka Babson ist in vielerlei Hinsicht eine Sensation: Er kommt ursprünglich vom Fußball und vom Straßentanz und ist inzwischen Teil des Künstler*innen-Kollektivs, das kürzlich die Leitung des Nationalen Tanz-Zentrums in Rennes (von dem international gefragten Choreografen Boris Charmatz) übernommen hat. Er choreografiert House Dance, der sich in der Clubszene der 80er Jahre etabliert hat, beeinflusst von Tap Dance über Capoeira bis Hip Hop. Mit dieser Mischung aus Straßenkultur und Clubkultur bricht er alle Erwartungen, erobert gerade deshalb die internationalen Hochkulturbühnen und öffnet sie für ein neues Tanz-Publikum. Sein Ensemble Paradox-sal besteht nur aus Frauen. Und als wäre das nicht schon ungewöhnlich genug im Urban Dance, so produzieren sich die Tänzerinnen nicht nur einzeln mit ihrer individuellen technischen Virtuosität im Krumping, Popping oder Locking, sondern agieren vielmehr wie ein Corps de Ballet.
Mit QUEEN BLOOD öffnet Ousmane Sy einen Kosmos aus weiblicher Energie und purem Tanz zu einem mitreißenden House-Soundtrack, in dem sich sowohl Expert*innen als auch Neulinge des urbanen Tanzes beglückt verlieren werden.
Gastspiel wird gefördert vom Institut français und dem französischen Ministeriums für Kultur / DGCA. Veranstaltungspartner arabesques.
19.02., 20.02., 21.02., jeweils 20 Uhr
Tickets 40/32/24/12 Euro (erm. ab 9 Euro, [k]-Karte ab 6 Euro
Kampnagel K6
Die Schule zeichnet sich durch kulturelle Vielfalt, künstlerisches Potenzial und Techniktraining aus und setzt sich für ein solidarisches Bewusstsein einer gemeinsamen Zukunft ein. Für das Lehrprogramm sind Lehrer*innen und Choreograf*innen aus der lokalen und internationalen Szene tätig. Die Studierenden zeigen ein Stück, das sie im Rahmen ihres Studiums erarbeitet haben.
Mehr zur Schule
Ziel des Bachelor-Studiengangs Tanz an der HfMDK ist die Ausbildung und individuelle Förderung von kreativen, ausdrucksstarken Tänzer*innenpersönlichkeiten, die über ein großes Spektrum sowohl in Techniken des Balletts als auch im zeitgenössischen Bereich verfügen. Auf Kampnagel zeigen sie ein Stück, das sie mit dem Choreografen Johannes Wieland entwickelt haben.
Die Akademie des Tanzes basiert auf der klassischen europäischen Balletttradition und ist eine der traditionsreichsten deutschen Ausbildungsstätten für Tänzer*innen mit Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert. Gezeigt wird das Stück »The Pool« des italienischen Choreografen Paolo Amerio, in dem der soziale Aspekt von Bewegung im Mittelpunkt steht.
Tickets 10 Euro (5 Euro ermäßigt oder mit einer Karte für eine der FOKUS TANZ Vorstellungen am selben Abend)
Kampnagel K2
Nach den ersten bekannt gewordenen Fällen von sexueller Belästigung in 2017 wurde in den letzten beiden Jahren die Diskussion deutlich differenzierter geführt und erste Studien sind erschienen. Nicht die konkreten Vorfälle stehen im Fokus, sondern die Analyse der toxischen Umgebung, die Grenzüberschreitungen möglich macht oder sogar vermeintlich legitimiert. Identifiziert wurden unter anderem starre Hierarchien, Abhängigkeitsverhältnisse und eine Kultur des Schweigens. Nach einer kurzen Einführung soll in einer offenen Diskussion ein Statement der AKT vorbereitet werden. Für Lehrende der AK|T Mitgliedsinstitutionen.
Leitung: Susanne Triebel
19.02., 16:35-17:30 Uhr
Kampnagel, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg, Peacetambul
Fragen der AK|T-Mitglieder zu unterschiedlichen Themen. Für Lehrende der AK|T-Mitgliedsinstitutionen.
Leitung: Dieter Heitkamp und andere
19.02., 15-16:30 Uhr
Kampnagel, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg, Peacetambul
Niemand kann die körperliche Erfahrung eines anderen Menschen genau nachvollziehen. Gerade im Tanz, wo der subjektive Körper im Mittelpunkt steht, scheint es besonders relevant zu sein, sich auf gemeinschaftliche Arbeitsweisen einzulassen. Tänzer*innen und Performer*innen in choreographischen Prozessen sind auf ihre eigenen Entscheidungen im und mit dem Körper angewiesen. Wie kann eine Lernpraxis diese Notwendigkeiten widerspiegeln?
In diesem Workshop werden partizipative Forschungsmethoden zur Diskussion gestellt und nach ihren impliziten Techniken, Rollenverständnissen, Körperbildern befragt, um eine Perspektive zu vermitteln, wie praktisches, nicht-institutionalisiertes Wissen ernst genommen und genutzt werden kann. So soll eine kognitive Distanzierung gegenüber eingespielten Routinen, Interaktionsformen und Machtbeziehungen ermöglicht werden, um etablierte Verständnisse und Strategien infrage zu stellen und Tanzausbildung neu denken zu können.
Moderation: Sebastian Matthias
19.02., 11:00-13:00 Uhr und 21.02., 15:00-17:00 Uhr
19.02.: Ballettzenturm Hamburg John Neumeier, Caspar-Voght-Straße 54, 20535 Hamburg
21.02.: Kampnagel, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg, Zelt