Janusz Mazoń wurde in Polen geboren und erhielt seine tänzerische Ausbildung an der Ballettschule in Bytom. 1980 wurde er an das Ballett der Staatsoper Warschau engagiert, bevor er 1985 zum Hamburg Ballett wechselte, 1989 zum Solisten und 1993 zum Ersten Solisten avancierte. Er tanzte zahlreiche führende Rollen im Repertoire des Hamburg Ballett und kreierte mehrere Rollen in Balletten von John Neumeier. 1997 ging er in die USA und schloss hier 2002 seine Ausbildung zum Doctor of Chiropractic ab. Neben der Tätigkeit in seiner Chiropraktik-Praxis war er auch Ballettmeister für Compagnie und Schule des Georgia Ballet. Seit 2013 lehrt er an der Ballettschule des Hamburg Ballett klassischen Tanz und Anatomie. Er studierte John Neumeiers Ballette beim Houston Ballet, beim Bolschoi-Ballett in Moskau, beim Boston Ballet, beim Polish National Ballet in Warschau sowie beim Teatro alla Scala in Mailand ein.
Gigi Hyatt ist Deutschamerikanerin. Sie begann ihre Ballettausbildung in ihrer Geburtsstadt Berlin bei Tatjana Gsovsky und setzte sie 1974 in München bei Konstanze Vernon an der Heinz-Bosl-Stiftung fort. Im Jahr 1982 wurde Gigi Hyatt mit der Goldmedaille in Jackson, Mississippi, prämiert und im Jahr 1984 in Hamburg mit dem Wilhelm-Oberdorfer Award geehrt. 1982 wurde Gigi Hyatt ans Hamburg Ballett John Neumeier engagiert. Noch in der ersten Spielzeit wurde sie Halbsolistin, in der zweiten Spielzeit Solistin und 1986 Erste Solistin. John Neumeier kreierte mit ihr zahlreiche Rollen (u. a. Desdemona in „Othello“, Solveig in „Peer Gynt“, Cinderella, Undine und Viola/Feste in „VIVALDI oder Was Ihr wollt“). 1997 beendete sie ihre Bühnenkarriere und ging in die USA nach Marietta, Georgia. Hier wurde sie Ballettmeisterin am Georgia Ballet sowie an der School of The Georgia Ballet und bekleidete ab 2004 das Amt der Künstlerischen Leiterin. Zur Spielzeit 2013/14 übernahm sie die pädagogische Leitung und stellvertretende Direktion der Ballettschule des Hamburg Ballett.
Kevin Haigen ist Künstlerischer und Pädagogischer Leiter des Bundesjugendballetts. Als Erster Ballettmeister des Hamburg Ballett und Ballettpädagoge der angegliederten Schule unterrichtet er international und betreut weltweit Einstudierungen von John Neumeiers Balletten. Er absolvierte seine Ausbildung an der Schule des American Ballet. Nach Engagements beim American Ballet Theatre und dem Stuttgarter Ballett kam er 1976 zum Hamburg Ballett, um mit John Neumeier zu arbeiten. Ab 1984 tanzte er beim Nederlands Dans Theater, 1985 ging er als Erster Solist, Ballettmeister, Lehrer und Choreograf zu den Ballets de Monte Carlo, 1986 zum London Festival Ballet, 1988 zum Béjart Ballet Lausanne und kehrte 1991 zurück nach Hamburg. 2019 wurde er mit dem Theaterpreis Hamburg –Rolf Mares ausgezeichnet. Am meisten inspiriert ihn die derzeitige Entwicklung seiner Arbeit: Kreative Denker und Macher zu unterrichten und zu vermitteln, dass die Kunst des Balletts eine Reise ist, die niemals endet.
Melanie Zimmermann arbeitete für Film und Fernsehen, bevor sie Kultur- und Tanzwissenschaften in Frankfurt an der Oder und in Paris studierte. Sie war Presse-und PR-Assistentin für die Forsythe Company und studierte Dramaturgie bei Hans-Thies Lehmann in Frankfurt am Main und Brüssel; 2010 war sie danceWEB-Stipendiatin. Sie war als freie Tanz-und Theaterdramaturgin tätig, u.a. für Wanda Golonka, Peeping Tom, Sebastian Matthias sowie Laurent Chétouane und war Projektleiterin des Kollektivs MAMAZA. Seit 2010 ist sie Tanzdramaturgin und Kuratorin auf Kampnagel.
Matthias Quabbe ist ein Theaterwissenschaftler, Tanzdramaturg und Produktionsleiter. Er studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Universität Gießen, an der Tokyo Gaikokugo University und an der Senshú Universität Kanagawa (Philosophie und Forschung über Kabuki, Bunraku und Butoh). Bevor er von 2005 bis 2007 Teil des Dramaturgie Teams am Kampnagel wurde, arbeitete er als freiberuflicher Dramaturg, Produktionsleiter und Regisseur an verschiedenen Projekten in Düsseldorf. Von 2007 bis 2019 war er bei K3 | Tanzplan Hamburg als Dramaturg und Produktionsleiter tätig. Dort war er für das Residenzprogramm, die internationale Zusammenarbeit, die Förderung von lokalen Künstler*innen und für spezielle zeitgenössische Tanzprojekte zuständig. Als künstlerischer Projektleiter realisierte er im Rahmen des Tanzfonds Erbe das Projekt „HEUTE: volkstanzen“, das auf einem andauernden Interesse an gemeinsamer Bewegung in der Arbeit und Kunst basierte. Seit 2009 hat er an verschiedenen Symposien zu Konzepten von künstlerischer Zusammenarbeit und Produktion teilgenommen und am Karrieremanagement von Nachwuchskünstler*innen mitgewirkt. In den Jahren 2011, 2014 und 2017 war er Jurymitglied für die Exzellenzförderung von Tanz NRW. Im Jahre 2014 war er Jurymitglied bei Körber Studio Junge Regie. Als freiberuflicher Dramaturg arbeitet er u.a. mit Jee-Ae Lim, Frikar (Hallgrim Hansegard) und Reut Shemesh.
1939 in Milwaukee/Wisconsin, USA geboren, studierte John Neumeier in seiner Heimatstadt sowie in Chicago, Kopenhagen und London. 1963 engagierte John Cranko ihn ans Stuttgarter Ballett. Nach vier Jahren als Ballettdirektor in Frankfurt am Main entwickelte er das Hamburg Ballett ab 1973 zu einer der führenden deutschen Ballettcompagnien.
Bis heute gilt John Neumeiers Hauptinteresse dem abendfüllenden Ballett, sei es zu sinfonischer oder geistlicher Musik: Auf überzeugende Weise versteht er es, die klassische Ballett-Tradition fortzuführen und sie um zeitgenössische Ausdrucksformen zu bereichern. Seine neuesten Kreationen für das Hamburg Ballett sind „Die Glasmenagerie“ (2019), „Beethoven-Projekt“ (2018) und „Anna Karenina“ (2017). Neben seinem immensen Engagement für das Hamburg Ballett arbeitet John Neumeier regelmäßig als Gastchoreograf mit renommierten Ballettcompagnien auf der ganzen Welt zusammen.
1975 rief John Neumeier als Abschluss und Höhepunkt der Saison die Hamburger Ballett-Tage ins Leben. Drei Jahre später gründete er die Ballettschule des Hamburg Ballett, deren Absolventen über 80 % der Compagnie-Mitglieder stellen. Zuletzt gründete er 2011 mit dem Bundesjugendballett eine kreative, junge Compagnie, die ihre Produktionen an ungewöhnliche Orte bringt.
John Neumeier wurde international mit höchsten Auszeichnungen für sein Lebenswerk geehrt: in Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz, in Frankreich mit der Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion und in Japan mit dem Kyoto-Preis für seine Verdienste im Bereich Kunst und Philosophie. Zuletzt wurde er zudem mit dem Benois de la Danse, dem „Lifetime Achievement Award“ des Prix de Lausanne und dem Chinesischen Freundschaftspreis ausgezeichnet.
Die 2006 von ihm persönlich errichtete Stiftung John Neumeier hat es sich zur Aufgabe gemacht, sein Œuvre zusammenzufassen und seine bedeutende Sammlung für die Zukunft zu sichern.
Kerstin Evert studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, war von 1997 bis 2000 Doktorandin im Graduiertenkolleg Körper-Inszenierungen an der Freien Universität Berlin und promovierte zum Thema DanceLab–Zeitgenössischer Tanz und Neue Technologien (Promotion ausgezeichnet mit dem Tanzwissenschaftspreis NRW 2001). Zusammenmit Oliver Behnecke startete sie das Produktionslabel Stadt Raum Inszenierung (z.B. Festival ZeitenWende, Gießen 2000). Von 2002 bis2006 war Kerstin Evert Dramaturgin auf Kampnagel und gründete dort im August 2006 das choreographische Zentrum K3|Tanzplan Hamburg, das sie seitdem leitet. Als Dozentin unterrichtete sie u.a. in Berlin, Bern, Gießen, Hamburg, Frankfurt/Main und Salzburg und war Teil der Co-Leitungsteams der künstlerisch-wissenschaftlichen Graduiertenkollegs „Versammlung und Teilhabe“ (HCU, Fundus, K3) und „Performing Citizenship” (HCU, HAW, Fundus, K3).Sie ist Mitglied verschiedener Jurys und Beratungsgremien und seit2017 im Vorstand des European Dancehouse Network.
Amelie Deuflhard ist seit 2007 Intendantin auf Kampnagel, Europas größtem Produktionszentrum für die Freien Darstellenden Künste, wo sie Arbeiten an den Schnittstellen von Theater, Performance, Tanz, Musik, bildender Kunst und Architektur realisiert. Von 2000 bis 2007 leitete sie die Sophiensæle in Berlin. 2003 wurde sie Vorsitzende des Vereins „Zwischen Palast Nutzung“ und 2004/05 war sie eine der künstlerischen Leiterinnen von „Volkspalast“, einer festivalartigen Bespielung des dekonstruierten Palastes der Republik. Sie gehörte zum 4-köpfigen Kuratoren-Team für das Festival „Theater der Welt“ 2017, das das Thalia Theater und Kampnagel 2017 gemeinsam in Hamburg veranstalteten, und engagiert sich in einer Vielzahl von Jurys und Kuratorien.