In diesem Atelier wird ein Ausschnitt aus „Beethoven Dances“ erarbeitet, das im Jahr 2018 für die Abschlussklassen der Ballettschule des Hamburg Ballett kreiert wurde. John Neumeier hat unter dem Titel „Beethoven Dances“ 40 Tänze zur Musik von Ludwig van Beethoven zum 40-jährigen Jubiläum der Ballettschule choreografiert. Die Auswahl der Musik – einige Stücke sind nur 40 Sekunden lang –soll an die musikalische Vielfalt Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts erinnern und verdeutlichen, dass Musik und Tanz bereits damals das Lebensgefühl der Menschen geprägt haben.
Jede Klasse der Ballettschule erhält in den 40 Tänzen die Möglichkeit, ihren Leistungsstand zu präsentieren. In den Tänzen stehen v. a. die individuellen Gaben der einzelnen Schüler*innen sowie das jeweilige technische Niveau der Klassenstufe im Fokus. Gleichzeitig fängt John Neumeier die jeweilige Stimmung der Musik mit den einzelnen Klassen ein. Für die Schüler*innen der Ballettschule sind die „Beethoven Dances“ bedeutsam, weil John Neumeier diese nur für sie choreografiert hat. Sie können ihre Freude und Leidenschaft, sich zur Musik zu bewegen, in diesen 40 Tänzen ausleben. Die intuitiven Bewegungen der Schüler*innen stellen die Verbindung zur Musik und zum Tanz zur Zeit Ludwig van Beethovens dar.
Lehrerin: Gigi Hyatt
21. + 22.02., 11-12 Uhr, Raum Fokine
Ballettzentrum Hamburg John Neumeier, Caspar-Voght-Straße 54, 20535 Hamburg
Das Bundesjugendballett, das zu Beginn der Spielzeit 2011/2012 gegründet wurde, tanzt unter der Intendanz von John Neumeier und der künstlerischen und pädagogischen Leitung von Kevin Haigen an unterschiedlichen Spielstätten in ganz Deutschland und im Ausland mit dem Ziel, neue Zuschauergruppen für die Kunstform Tanz zu begeistern. Die acht Tänzer*innen im Alter von 18 bis 23 Jahren tanzen nicht nur Klassiker der Ballettgeschichte, sondern auch eigene Choreografien sowie neue, exklusiv für sie geschaffene Kreationen zeitgenössischer Choreografen. Die Compagnie gastiert bei Musikfestivals, in Konzerthäusern und Theatern, aber auch an ungewöhnlichen Orten wie Seniorenresidenzen, Schulen, leergepumpten Schwimmbädern, Kirchenräumen oder Clubs. In diesem Atelier lernen und proben die Teilnehmer*innen Repertoire des Bundesjugendballetts.
Lehrer: Raymond Hilbert
21.+22.02., 11-12 Uhr, Raum Petipa
Ballettzentrum Hamburg John Neumeier, Caspar-Voght-Straße 54, 20535 Hamburg
Teilnehmer*innen dieses Ateliers arbeiten zusammen mit Ballettmeister*innen des Hamburg Ballett an einem Ausschnitt aus dem Repertoire von John Neumeier: „Orphée et Eurydice“. Mit der Premiere von Christoph Willibald Glucks „Orphée et Eurydice“ an der Lyric Opera Chicago übernahm John Neumeier2017 erstmals in den USA eine Opernregie in Kombination mit Choreografie sowie Bühnenbild, Kostüm- und Lichtdesign und ermöglichte so eine ungeahnte Verschränkung der Kunstsparten Ballett und Oper. Ausgangspunkt dieses innovativen Zugriffs war die Pariser Fassung von 1774, für die der Komponist umfangreiche Tanzeinlagen vorsah. Die dynamische Kopplung von Musik und Tanz ist für John Neumeier jedoch kein Selbstzweck. Seine moderne Adaption des Handlungsgerüsts ist von Glucks Idee inspiriert, menschliche Emotionen intuitiv erfahrbar zu machen: „Wir alle haben Verlusterfahrungen gemacht – auch wenn sie nicht die Dimension des Wahnsinns erreichen, wie sie meiner Ansicht nach in ‚Orphée‘ gezeigt werden.“
Lehrer: Janusz Mazoń
18.02. & 19.02., 11-12 Uhr, Raum Fokine
Ballettzentrum Hamburg John Neumeier, Caspar-Voght-Straße 54, 20535 Hamburg
In diesem Atelier wird einen Ausschnitt aus „Yondering“ erarbeitet. „Yondering“ wurde von John Neumeier mit Schüler*innen von Canada ́s National Ballet School zur Musik von Stephen Foster im Frühjahr 1996 in Toronto choreografiert. Den Titel des Balletts hat John Neumeier in Anlehnung an die Pionierzeit in Amerika gewählt, als die Einwanderer in den unbekannten „Wilden Westen“ gingen und das für sie neue Land Stück für Stück entdeckten. Dabei ließen sie ihre gewohnte Umgebung und das, was sie kannten, hinter sich und gingen nach „yonder“, das heißt über eine Grenze, dorthin, wo keiner wusste, was ihn erwartet. Diese Reise und der Mut, den diese Menschen aufgebracht haben, wird unter dem Wort „Yondering“ verstanden.
Die Verbindung des Wortes und des Balletts „Yondering“ ergibt sich daraus, dass John Neumeier dieses Ballett nur für Ballettschüler*innen und nicht für professionelle Tänzer*innen choreografiert hat. Die Ballettschüler*innen, die „Yondering“ tanzen, stehen ebenfalls vor einer Art Grenze in ihrem Leben, weil sie ihre Ausbildung zum professionellen Tänzer nahezu beendet haben und vor ihrem ersten Engagement in einer professionellen Compagnie stehen. Auch sie versuchen, auf die andere Seite der Grenze, also „over yonder“, zu schauen, um zu erfahren, was sie in der Welt als professionelle Tänzer*innen erwartet.
Nur die Ballettschüler*innen, die an diesem Punkt ihres Lebens stehen, können das Ballett „Yondering“ auf diese von John Neumeier choreografierte Weise emotional ausfüllen. Vor allem die Liedtexte und die Interpretation der Musik durch Thomas Hampson bringen diese tiefe Emotionalität und die Unschuld der Jugend hervor.
Lehrer: Kevin Haigen
18.02. & 19.02., 11-12 Uhr, Räume Petipa, Nijinsky
Ballettzentrum Hamburg John Neumeier, Caspar-Voght-Straße 54, 20535 Hamburg