(* 1977) ist eine multidisziplinäre Künstlerin und Performerin mit derzeitigem Lebensmittelpunkt in Glasgow/Schottland. Sie zählt zu Schottlands gefeierten und international erfolgreichen Künstlerinnen. Ihre Arbeit ist von der Auseinandersetzung mit ihrer Körperlichkeit und ihren Krücken geprägt, mit deren Gebrauch und Erweiterung ihres ursprünglichen Zwecks sie sich ihren eigenen Aktionsradius schafft. Sie lehnt klassisch geltende Bewegungstechniken, die meist ausschließlich für nicht-behinderte Körper entworfen wurden, genauso ab wie Versuche, sich nach Stilen oder Körpern zu richten, die nicht ihre eigenen sind. Stattdessen entwickelt sie mit ihren Krücken als Partner und Agenten eine eigene Bewegungstechnik. Dabei versteht Claire Cunningham ihre Kunst, die dezidiert ihrer Perspektive als behinderte Künstlerin entstammt, immer auch als Aktivismus.
Natsuko Tezuka ist eine im japanischen Yokohama geborene Tänzerin und Choreographin. 1995 begann ihre Laufbahn als Solotänzerin. Ihre Arbeit beschäftigte sich thematisch mit der Erforschung ihres eigenen Stils, der keine konventionellen Techniken einsetzt. Im Jahre 2001 produzierte sie eine Serie namens Anatomical Experiment. Darin thematisierte sie die Körperbeobachtung. Seit April 2018 lebt und arbeitet sie in Berlin.
Zwoisy Mears-Clarke ist ein Choreograf der Begegnung. Er nutzt das ausufernde Potenzial von Tanz und Choreografie zur Bekämpfung von Unterdrückungsmechanismen wie Rassismus und die Fähigkeit, menschliche Interaktion auf struktureller und zwischenmenschlicher Ebene zu sabotieren. Zwoisy hat einen Bachelor (B.S.) in Biomedizintechnik von der Columbia University, USA und einen Bachelor (B.A.) in Engineering and Dance vom Oberlin College, USA. Derzeit ist Zwoisy in Rösrath, Deutschland, ansässig. www.zwoisymearsclarke.com
Peter Boragno ist Dipl.-Kfm. und seit 1995 im Kulturmanagement tätig. Zu seinen Auftraggebern gehören u.a. das Haus der Kulturen der Welt, Berlin, die Kulturstiftung des Bundes, das Bundesministerium für Kultur und Medien, das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Goehte-Institut. Von 2010 an begleitet er die Ausbildungskonferenz Tanz und leitete das Büro Biennale Tanzausbildung. Seit Januar 2020 hat er die Geschäftsführung der Europäischen Theaterakademie GmbH „Konrad Ekhof“ Hamburg übernommen und leitet in der Funktion den Bundeswettbewerb deutschsprachiger Schauspielstudierender und zukünftig den Bundeswettbewerb Biennale Tanzausbildung.
Boy Henry und Boy Bernd spielen seit über 20 Jahren bei der „etwas anderen“ Coverband (discogs) Boy Division, organisieren sowohl ihre eigenen Konzerte als auch die anderer Bands, veröffentlichen eigene Platten und Platten von anderen Acts aus aller Welt, performen in eigenen Theaterstücken, veröffentlichten Fanzines, führten Regie in Videoclips, legen Platten auf (* und verbringen Ihre Freizeit mit dem Planen und durchführen von „Events“ und Quatsch-Abenden aller Art). Sie wirkten bei verschiedenen Arbeiten von God’s Entertainment, der Geheimagentur oder Showcase Beat Le Mot mit und so weiter. Seit weit über 30 Jahren. Alles unter dem Radar der Öffentlichkeit und immer noch mit Wonne und Leidenschaft.
After having studied dance in Geneva, Athens and Lausanne, Fabrice Mazliah was part of the Nederlands Dans Theater for a few years and than joined the Frankfurt Ballett in 1997 under William Forsythe and continued into the Forsythe Company until summer 2015.
In parallel Fabrice produced several works of his own and in collaboration with other artists, pieces such as „The Manufactured Series“ (2018-2020), „In Act and Thought“ (2015) for the Forsythe Company, „Eifo Efi“ (2013), and „Cover up“ (2011) with the collective MAMAZA. Those pieces are presented in important Festivals and venues worldwide. Fabrice teaches in workshops, seminars and Ateliers based on research and improvisation.
Bea Carolina Remark ist Tanzpädagogin, Performerin, kreative Tanz- und Bewegungstherapeutin, Körpertherapeutin, Tanz- und Theaterschaffende, Lyrikerin und Heilpraktikerin (HP). Seit ihrer Geburt spastisch gelähmt, ist sie Expertin in eigener Sache.
Sie arbeitet seit Jahren mit Choreograph*innen, Tanz- und Theaterschaffenden, Therapeuten*innen, Hochschulen, Universitäten und weiteren Institutionen zusammen und gibt Workshops im In- und Ausland. Die Entwicklung von Diversität in der kulturellen und politischen Bildung, die Entwicklung von Gleichwertigkeit in der Welt, aber auch die Entwicklung von Friedensprozessen – im Sinne dessen, den Blick auf das Normideal einer Gesellschaft zu reflektieren und zu verändern – ist ihr ein hohes Anliegen.
Ihre besondere Neugier gilt der stetigen Auseinandersetzung und Begegnung mit dem Fremden, dem Anderen, der Natur und allem Leben. Bewegung muss gefunden werden, immer wieder neu. Eine Pendelbewegung zwischen Aufmerksamkeit und Hingabe. Nach jeder tieferen Begegnung sind wir nicht mehr die, die wir waren, jede Begegnung verwandelt uns.
Zahlreiche Fort- und Weiterbildungen im Bereich Tanz, Theater, Körperarbeit, Körpertherapie, Traumatherapie, Systemischer Therapie, Yoga.
Als Choreografin und Dramaturgin arbeitet Monica Gillette seit 25 Jahren im Bereich der performativen Kunst. Sie sammelte Erfahrungen in Künstler-Netzwerken, partizipativen Projekten und transdisziplinären Recherchen. Nach einer Ausbildung zur Tänzerin im klassischen Ballett setzte sie ihre Karriere im Bereich des zeitgenössischen Tanzes in Los Angeles und New York fort. 2008 begann ihr Engagement im Theater Freiburg, wo sie sich neben ihrer Arbeit für die Bühne auf die Bereiche „community building“ und Projektentwicklung konzentrierte. Zuletzt war Monica Gillette Dramaturgin des EU-Projekts Migrant Bodies – Moving Borders (2017-2019) und edierte eine digitale Publikation dazu. Auf der Basis ihres tänzerischen Wissens über „embodied reflektions“ leitet sie Workshops, in denen kollaborative Forschungs-Praktiken erprobt und erweitert werden können.
Raymond Hilbert, geboren in Leipzig, studierte von 1977 bis 1985 an der Palucca-Hochschule für Tanz Dresden. Er tanzte vier Jahre als Mitglied der Komischen Oper unter Tom Schilling. Anschließend ging er für zwölf Jahre zurück nach Dresden, wo er an der Semperoper zum Ersten Solisten avancierte. Er tanzte Solorollen in diversen Balletten von John Neumeier, Jirí Kylián, Mats Ek, Stephan Thoss, Mauro Bigonzetti, Claude Brumachon und Glen Tetley. Ab 1995 war er Gastlehrer an der Palucca-Hochschule. 2001 erhielt er die Professur für Zeitgenössischen Tanz und übernahm die Leitung der Pädagogischen Abteilung. Von 2004 bis 2016 war er Professor für Interpretation, Moderne Tanztechnik und Pädagogik und Choreografie an der Universidad Academia de Humanismo Cristiano in Chile. Er gastierte u. a. in Australien, Polen, Kanada, Costa Rica, den USA und den Niederlanden. Raymond Hilbert lehrt als Pädagoge u. a. modernen Tanz, Eukinetik, Choreutik, Choreografie und Bewegungsanalyse. Seit der Spielzeit 2017/2018 ist Raymond Hilbert Ballettmeister des Bundesjugendballetts.
Sebastian Matthias, geboren 1980, arbeitet seit 2010 international als Choreograph an freien Produktionshäusern und an etablierten Institutionen wie dem Luzerner Theater oder CORPUS/Royal Danish Ballet. Er studierte Tanz an der Juilliard School in New York und Tanzwissenschaften an der Freien Universität Berlin. In seiner choreographischen Arbeit beschäftigt er sich mit modularen Improvisationssystemen, die er kollektiv mit den Tänzer*innen entwickelt. Er entwickelte seine künstlerisch-wissenschaftliche Forschungspraxis als assoziierter Künstler am K3 | Zentrum für Choreographie und promovierte 2018 im Rahmen des Graduiertenkollegs Versammlung und Teilhabe: Urbane Öffentlichkeiten und performative Künste an der HafenCity Universität Hamburg. Sein Dissertationsprojekt erschien 2018 unter dem Titel “Gefühlter Groove – Kollektivität zwischen Dancefloor und Bühne“ im transcript Verlag.
Seit 2019 arbeitet Matthias als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Forschungsprojekt Participatory Art Based Research von HCU Hamburg, K3 und Fundus/Forschungstheater. Durch die KSB Förderung Doppelpass wird er bis 2021 eng mit der Bürgerbühne/Staatschauspiel Dresden und dem Theater Basel zusammenarbeiten.